Ich schaue nach, wo im Alten Testament der Ausdruck „von allen Seiten umgeben“ vorkommt und staune nicht schlecht: Wer „von allen Seiten“ umgeben war, hatte so gut wie immer ein Problem. Normalerweise waren es Feinde, die ihre Opfer umzingelten. Ganze Städte wurden auf diese Weise ausgehungert, indem die Zufahrtswege blockiert wurden. Eine grausame Kriegstaktik, die auch heute noch angewandt wird.
Ganz anders klingt es, wenn David diese Worte spricht:
„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“
Psalm 139, Vers 5.
König David fühlt sich nicht bedroht, sondern beschützt.
David wird nicht ausgehungert, sondern versorgt.
Väterlich hält Gott seine Hand über ihm.
Es ist Gottes Gegenwart, die ihn „von allen Seiten“ schützend umgibt. Eine Erfahrung, die er übrigens schon in Psalm 23 anklingen lässt, wenn er wortwörtlich schreibt: „Gutes und Barmherzigkeit werden mich verfolgen (!) mein Leben lang“.
Hatte David nie Probleme? Das wäre ein Trugschluss. Sein Leben war voller Höhen und Tiefen. Und doch wusste er sich von Gottes guter Gegenwart umgeben.
Und das gilt auch für uns: Wir mögen uns manchmal (wie Paulus übrigens auch) von allen Seiten bedrängt fühlen. Aber egal, welche Herausforderungen uns umgeben, Gott wird nie aufhören, an unserer Seite zu stehen.
Das ist doch gut zu wissen. Finden Sie nicht auch?
Ihr Pfarrer Oliver Helmers
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